
Liebe Hündeler!
Körperhaltung und Kommunikation?
Oh ja, auch mit der Körperhaltung kommuniziert unser Hund mit anderen Hunden, mit uns Menschen und anderen Lebewesen.
Wir wissen z.B., dass ein gesenkter Kopf und geduckte Körperhaltung, auf Angst hindeutet. Unser Hund wendet sich seitlich ab, zeigt, dass er beschwichtigt.
Es gibt aber ein paar Körperhaltungen und -bewegungen, die wir uns genauer anschauen sollten.
Aufeinander zugehen
Bei der Begrüssung gehen die Hunde nie frontal auf sich zu. Was bei uns Menschen höflich ist, bedeutet beim Hund Dominanz. Er zeigt dem Gegenüber klar, wer das „sagen“ hat. Wenn dann unser Hund darauf eingeht und selber auch frontal auf den anderen Hund zugeht, dann können wir sicher sein, dass es zu einer Kämpferei kommen wird.
Darum beobachten wir unseren Hund, haben aber auch eine Auge auf den Hund, der uns entgegenkommt. Kommt dieser frontal, schützen wir unseren Partner, indem wir von ihn stehen (das Kommando „hinten“ ist da sehr hilfreich).
Spielaufforderung
Senkt der Hund den Vorderkörper nach vorne und streckt das Hinterteil in die Höhe begleitet von Schwanzwedeln, ist das eine klare Aufforderung zum Spielen
Hund steht zwischen uns
Wenn ihr jemanden begrüsst, kann es vorkommen, dass Euer Hund sich zwischen Euch und die andere Person quetscht. Oft verstehen die Menschen das als Eifersucht oder Dominanz, was aber so nicht stimmt. Das „Splitten“ ist ein natürliches Beschwichtigungssignal. Aus Sicht des Hundes wirkt unsere Umarmung mit dem anderen, also diese körperliche Nähe, unnatürlich. Es könnte ein Konflikt sein. Das will er vermeiden und stellt sich deswegen dazwischen. Dieses Verhalten praktizieren die Hunde auch untereinander.
Hinlegen bei Hundebegegnungen
Diese Kommunikation hat sehr viele Bedeutungen. Wir können das verstehen, wenn wir unseren Hund kennen und ganz wichtig, die weiteren Kommunikationsarten sehen. Hinlegen und
– Blick abwenden: Unterwerfung
– Zittern und Winseln: Angst und Unsicherheit
– entspannt und eher spielerisch sein: er will nicht vom anderen Hund weggehen
– springt auf den anderen Hund los: zeigen, dass der andere Hund nicht näher kommen soll
– fixieren: ist unhöflich, ist Aggressionsverhalten
Nacken- und Schwanzhaare stellen
Die Piloerektion (Gänsehaut bei den Menschen) stellt sich bei unseren Hund so dar, dass die Nacken- und Schwanzansatzhaare gestellt werden. Er macht eine Art Bürste bzw. Kamm.
Es handelt sich um eine Reaktion des vegetativen Nervensystems. Die Haare stellen sich durch die Kontraktion eines Muskels in der Haut auf. Nun stellen wir einer der grössten Irrtümer der Hundehalter fest – der Hund kann diese Reaktion nicht erzeugen oder steuern, sie wird erzeugt. Er stellt die Haare nicht, um sich grösser oder stärker zu machen. Würde er das tun, ist er eher ein unsicherer Hund.
Die Bürste oder der Kamm entstehen, wenn der Hund sehr angespannt ist. In dieser Situation ist es dann eher der Fall, dass er reflexartig reagiert. Meistens sind es Konflikte, Frustration, Stress oder Angst, die zur Erregung geführt haben. Die Situation ist für den Hund unangenehm. Er ist unsicher und kann den Konflikt noch nicht sicher lösen.
Was machen wir Hündeler nun?
Wir schützen unseren Hund, sprechen ihn an, zeigen ihm eventuell auf, wie er die Situation lösen kann. Es gibt da viele Möglichkeiten – eine ist es nicht – wir lassen ihn nicht im Stich und die Situation selber lösen, schon gar nicht, wenn er bei uns Schutz sucht.
Mit diesem Beitrag schliesse ich das Thema „Kommunikation“ ab. Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick in die bunte Welt der Kommunikation der Hunde geben. Es wird Euch sicher auch so gehen wie mir, dass einige Reaktionen unserer Hunde besser verständlich sind.
Wir können mit diesem Wissen auch mit unseren Hunden anders kommunizieren, ihnen Sicherheit geben. Das führt zu Vertrauen und einer tollen Bindung.
Das Thema „Kommunikation“ ist gross und vielfältig. In meinen gebuchten Kursen ist die Kommunikation immer Thema. Von Vorteil ist es, dass wir unsere Hunde dabei haben und so die Kommunkation untereinander anschauen und besprechen können.
Wer weiss, vielleicht werde ich demnächst einen Kurs „Kommunikation unserer Hunde“ anbieten 😉
Liebe Grüsse
Vita