Quelle: BSV, 25.08.2020
Kommentar: Mindestzinssatz BVG soll sinken, empfohlen von der BVG-Kommission: ich muss sagen, mich erschreckt immer mehr, mit welcher Blindheit in Bern agiert wird.
Nun soll der Mindestzinssatz BVG auf 0.75% sinken. Man vergisst hier wohl, dass dies eine obligatorische Versicherung ist. Jeden Monat werden uns hunderte von Franken am Lohn abgezogen und dieses Kapital soll dann verzinst werden. Das empfinde ich auch als rechtens, denn schlussendlich kann ich zwar freiwillig sparen, die Banken aber zahlen keinen Zins mehr aus, im Gegenteil.
Nun aber soll der Mindestzinssatz gesenkt werden. Wie üblich in dieser Zeit fällt auch der Begriff «Covid-19». Mir ist absolut bewusst, dass die Weltwirtschaft siecht und es der Schweizer Wirtschaft nicht viel besser ergeht.
Nun aber muss ich einfach auch mal sagen, dass es auch an den Pensionskassen liegt, unser Geld gut und zinsbringend anzulegen. Wenn ich bedenke, dass viele Banken und Versicherungen gute Renditen erzielen, was das Säule 3a-Sparen angeht, dann muss das doch auch bei den Fachleuten der Pensionskassen möglich sein.
Es ist einfach unglaublich, mit welcher Arroganz über Gelder entschieden wird, die obligatorisch abgeliefert werden müssen.
Bei den Steuern haben wir keinerlei Einfluss. Wie diese, unsere Gelder da oftmals abfliessen, das tut mir oft wirklich weh. Aber so ist es nun mal.
Nun aber sollen unsere Gelder der Pensionskasse noch tiefer verzinst werden. Wie eigentlich sollen die künftigen Rentnerinnen und Rentner ihren Lebensunterhalt noch bestreiten können?
Die AHV-Renten werden angegriffen, der Mindestzinssatz bei den Pensionskassen soll gesenkt werden, das Gesetz der Ergänzungsleistungen wird ab 2021 verschärft – betreffen wird das einzig und alleine der Mittelstand.
Wenn ich bedenke, dass der Mittelstand aber immer kleiner wird, eben weil immer mehr Kosten auf dessen Buckel abgewälzt wird und es keine «Goodies» dafür gibt, dann wird mir wirklich langsam übel.
Es kann nicht sein, dass der Mittelstand so viel trägt und nie irgendwo mal eine Verbesserung erfährt oder zumindest einen «status quo».
In diesen Zeiten wird immer von Solidarität gesprochen. Wo erfährt der Mittelstand diesen?
Ja, Eigenverantwortung, das wäre das richtige – dazu aber benötigen wir eine grundlegend andere Sichtweise auf unser Sozialversicherungssystem. Dazu bräuchte es Mut – und den hat keiner!