Positive Verstärkung

Liebe Hündeler!

Wie im Beitrag Proaktive Arbeitsweise ausgeführt, bedeutet dies eine Führung, in meinen Augen ein gutes und positives Führen.

Das erreichen wir, wenn wir positiv bestärken. Es gib auch die negative Bestrafung. Darauf werde ich nur kurz eingehen, da ich das nicht lebe und nicht unterstütze.

Positive Bestärkung (Verstärkung)

Was bedeutet denn nun die positive Verstärkung? Unser Hund wird gelobt, wenn er was Gutes macht, also verstärken wir sein positives Verhalten. Wir stärken somit das Vertrauen zwischen unserem Hund und uns. Wir fördern das gute und harmonische Zusammensein zwischen unserem Partner Hund und uns.

Das beginnt schon bei der Grunderziehung. Unser Hund lernt das Sitz. Also Po geht runter und er sitzt – wir belohnen das (mit Gutzis, mit Lob, mit Streicheln). Einige wenige Male wiederholen wir das und der Hund versteht, dass wir das Sitz wünschen und wir das gut finden, weil wir ihn belohnen.
Da der Hund (wie wir Menschen auch) das Loben gut findet und der Hund dem Menschen gefallen will, was meist der Fall ist, wird er künftig das Sitz ausführen – bis dann die Pubertät das erste Mal eintritt. Dazu aber mehr in einem weiteren Beitrag.

Was machen wir also? Wir verstärken das erwünschte Verhalten (egal welches) beim Hund mit einem Gutzi, einem verbalen Lob, einem Streicheln.
Der Hund lernt, dass sein Verhalten dazu führt, noch mehr Gutes zu bekommen, also wird es das ausführen.

Wer von uns freut sich nicht über einen Bonus vom Arbeitgeber, über Blumen vom Partner usw.? Dies als Bestätigung eines Verhaltens. Das ist also was ganz Normales.

Was aber, wenn der Hund was macht, was wir nicht wollen? Sollen wir dann negativ bestrafen?

Negative Bestrafung (verstärkend)

Die negative Bestrafung kann kurzfristig helfen, wird aber das Vertrauen vom Hund in uns beeinträchtigen. Eine negative Bestrafung kann den Hund verunsichern, ihn verwirren oder sogar Angst auslösen.

Schauen wir uns das Lernen vom Sitz nochmals an. Wir sagen unserem Hund, dass er ins Sitz gehen soll. Er macht das nicht und wir drücken ihm am Rücken runter. Damit der Druck am Rücken aufhört, weil der Hund es nicht mag, setzt er sich. Wir haben das Ziel auch erreicht.

Was lernt der Hund in dieser Situation? Mit einem negativen Gefühl, einer negativen Handlung unsererseits ein Kommando ausführen. Wir können sicher sein, dass er das nicht macht, weil er uns gefallen will, sondern weil er der “Bestrafung” aus dem Wege gehen will. Er lernt also nicht das “sitz” per se, sondern der Bestrafung aus dem Weg zu gehen, indem er sich setzt.

Kein gutes Gefühl für den Hund, denn damit bauen wir Druck, Angst und Unsicherheit auf. Das wird nie zu einer Bindung, geschweige denn zu einer guten Bindung führen.

Klar, das Ziel ist auch erreicht – aber um welchen Preis!?

Wir zeigen mit der positiven Verstärkung unserem Hund, was wir wollen und uns gefällt. Was aber, wenn der Hund was macht, was uns nicht gefällt? Das können wir ja nicht positiv verstärken.

Da sind wir an einem Punkt, der je nach Hunderasse, je nach Sensibilität vom Hund und vor allem, je nach Bindung, die schon besteht, ganz einfache Lösungen haben.

Kennt der Hund die positive Verstärkung, ignorieren wir ein unerwünschtes Verhalten einfach. Wir können das mit einem verbalen, normal ausgesprochenen “nein” unterstreichen. Je nach dem, wird der Hund es nochmals “probieren”, wir handeln gleich. Der Hund wird verstehen, dass wir das Gezeigte von ihm nicht sehen wollen.

Wichtig dabei ist aber, dass wir ihm auch zeigen, was wir von ihm wollen. Durch die negative Bestrafung lernt der Hund nur, was wir von ihm nicht wollen.

Beispiel: Pferdeäpfel aufnehmen
Der Hund nimmt was vom Boden auf, also z.B. Pferdeäpfel, was wir nicht wollen. Dabei werden wir ihm das “aus” sagen, wir werden “nein” sagen oder was auch immer. Er spuckt es aus, das belohnen wir. Er schluckt es runter, wir machen nichts.
Nächste Situation, wo der Hund was aufnehmen will. Da müssen wir eben schnell sein und ihm das verbieten. Er macht es nicht – wir verstärken positiv, indem wir ihn loben und ihm dann noch ein Leckerchen geben.

Unser Verhalten ziehen wir durch. Das kann so weit gehen, dass es sogar zu einem Spiel für den Hund wird. Er geht zu den Pferdeäpfeln und zeigt diese an (nein, er wird sie nicht aufnehmen), das bestätige ich positiv, da er diese zwar anzeigt, aber nicht aufnimmt.
Nala liebt dieses Spiel ab und zu auch heute noch 😁 und ich mache mit.

Ich bestätige Nala heute noch in ihrem von mir erwünschten Verhalten. Sie ist eine Hündin, die arbeiten will und noch mehr gefallen will. Das macht es mir leicht. Nur – und da bin ich überzeugt davon – jeder Hund, der weiss, dass es was Gutes gibt, wenn er was Gutes zeigt, wird genau dieses Verhalten immer wieder zeigen. Da sollten wir immer mal wieder loben – auch wenn wir schon lange zusammen sind.
Ein Verhalten, das wir ignorieren, das wir nicht belohnen, wird der Hund ablegen. Dazu braucht es Geduld und Konsequenz – spätestens in der Pubertät werden wir damit gefordert sein.

Ich bin der Meinung, dass die Positive Verstärkung die absolut richtige Grundlage der Erziehung ist. Darum arbeite ich damit.

Liebe Grüsse
Vita

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