Quelle: NZZ am Sonntag, 06.06.2020

 

Kommentar: Meine Rede! Schon sehr lange erkläre ich immer und immer wieder, dass die Säule 3a gestärkt werden muss. Ja, ein Teil müsste sogar obligatorisch werden, zu Ungunsten der BVG und steuerlich attraktiv.

Mit meinem Vorschlag zur AHV-Reform habe ich das vor Monaten auch unseren Politikern kund getan – ohne Resonanz!

Es wird immer wieder behauptet, die Bevölkerung werde von den Politikern gehört. Leider muss ich aus Erfahrung und Beobachtung sagen, dass dies nicht stimmt.

Wie oft sehen ich Umfragen, lese die Leserbriefe oder Kommentare und den Artikeln, die gegeneilig von dem sind, was die Politiker anstreben.

Natürlich, es kann nicht immer das Ganze im Auge behalten werden. In unserem relativ komplizierten Sozialversicherungsnetz ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Mir aber kommt es manchmal vor, dass ein Teil unserer Politiker, beraten durch sogenannte Experten, selber den Überblick nicht haben.

Es ist nun mal so, zieht man an einem Faden im Knäuel der Sozialversicherungen, wird an anderer Stelle Bewegung in die Sache kommen, oft zu Ungunsten der Menschen, die dann die Sozialversicherung benötigen oder diese zahlen.

Auch wenn die Säule 3a keine obligatorische Versicherung ist, so sollte diese nun wirklich nicht ausser Acht gelassen werden. Im Gegenteil – unser Sozialversicherunssystem basiert auf dem 3-Säulen-Prinzip.

Die Eigenverantwortung aber mit Vorteilen in anderen Bereichen, z.B. den Steuern, zu fördern, das ist ein Ansatz, den es zu verfolgen lohnt.

Auch wenn ein bischen weniger Steuereinnahmen zu verzeichnen wären, so würden aber auch auf Seiten der Ausgaben durch die Senkung der Anzahl der Ergänzungsleistungsbezügern oder -beträgen dies wieder ausgeglichen.

Weshalb also nicht einfach auch mal die 3. Säule in die Überlegungen mit einbeziehen? Weshalb nicht einfach mal das Ganze sehen?